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Das beliebteste Verhütungsmittel. Durch die kombinierte Gabe von Östrogen und Gestagen (Gelbkörperhormon) wird der monatliche Eisprung unterbunden. Außerdem wird die optimale Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung einer befruchteten Eizelle unterbunden sowie der Schleimpfropf im Gebärmutterhals für Samenzellen unpassierbar.
Es gibt eine Vielzahl an Präparaten auf dem Markt, die sich in unterschiedlicher Stärke und Zusammensetzung unterscheiden. Der Trend geht eindeutig zur leichten Pille, eine gewisse Minimaldosierung ist allerdings notwendig zur Unterdrückung des Eisprunges.
Einige Kriterien der Patientin, die unter anderem die Auswahl einer bestimmten Pille bestimmen: Gewicht, Hautunreinheiten, Haarprobleme, unregelmäßiger Zyklus bzw. Zwischenblutungen.
Die richtige Pille hat neben seiner ausgezeichneten Verhütung auch noch anderes zu bieten:
Die Monatsblutung wird leichter und weniger schmerzhaft
Der Zyklus wird stabiler und regelmäßiger, weniger Zwischenblutungen
Zysten im Eierstockbereich treten seltener auf
Die Haut wird positiv beeinflusst, einige Präparate wirken auch ausgezeichnet als Aknetherapeutikum
Das Risiko für Eierstockkrebs sinkt
Die Pille kann jederzeit nach Beendigung einer Packung abgesetzt werden, eine Schwangerschaft ist bereits im nächsten pillenfreien Zyklus möglich
Der Pearl Index beträgt 0,5 und weniger. Die Kriterien dafür sind pünktliche Einnahme sowie die Berücksichtigung der mangelnden Wirkung bei Durchfällen, Erbrechen und Medikamenteneinnahme (z.B. Antibiotika, Antiepileptika).
Neu ist hier die lokale Anwendung in Form eines dünnen, weichen, beigefarbenen Pflasters von der Größe einer Briefmarke. Dieses Pflaster wird auf Gesäß, Bauch, Oberkörper oder Außenseite des Oberarmes aufgeklebt und gibteine Woche lang seine Wirkstoffe über die Haut an den Körper ab. Nach genau einer Woche wird das Pflaster entfernt und durch ein neues ersetzt. Nach abermals einer Woche wird wieder gewechselt, d.h. es werden drei Pflaster zu je einer Woche geklebt, die vierte Woche bleibt pflasterfrei. Nach exakt vier Wochen beginnt man mit einer neuen Packung.
Der Vorteil dieser Anwendung ist somit klar: Man braucht nur mehr einmal pro Woche an die Verhütung zu denken, die tägliche Pilleneinnahme fällt weg. Dieses Pflaster schützt außerdem zuverlässig auch bei Problemen im Magen-Darm-Trakt.
Der Pearl Index beträgt 0,7 - 0,9.
Verhütungsring
Wirkt wie die Pille und unterdrückt den Eisprung. Innovativ ist hier die lokale Anwendung in Form eines flexiblen, transparenten Kunststoffringes, der von der Patientin selbst in die Scheide eingelegt wird und drei Wochen dort verbleibt.
So lang gibt der Ring seine Wirkstoffe über die Scheidenschleimhaut in den Körper ab. Nach drei Wochen kann der Ring sehr einfach wieder entfernt werden. Nach einer Pause von einer Woche wird wieder ein neuer Ring eingesetzt.
Der große Vorteil liegt auf der Hand: Man braucht nur einmal pro Monat an die Verhütung zu denken, die tägliche Pilleneinnahme fällt weg. Der Verhütungsring schützt außerdem zuverlässig auch bei Durchfällen bzw. Erbrechen. Ein weiterer Vorteil liegt in der geringen hormonellen Belastung. Nach dem ersten Einsetzen des Ringes kann die korrekte Lage bei Bedarf in der Ordination überprüft werden.
Der Pearl Index beträgt 0,4 - 0,6.
Notfallverhütung
Es bestehen folgende Möglichkeiten für eine Schwangerschaftsverhütung nach erfolgtem ungeschütztem Geschlechtsverkehr:
„Pille danach“
Gestagen-only-Präparate
Kombinationspräparate
Progesteronrezeptor-Antagonist
Spirale
Die Gestagen-only-Präparate (Postinor, Vikela) und die Kombinationspräparate (nach dem Yuzpe-Regime) gehören zur sogenannten „Pille danach“. Sie müssen innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Verkehr eingenommen werden. Bevorzugt werden sollen die Gestagen-only-Präparate, da hier im Gegensatz zu den Kombinationspräparaten kaum Übelkeit oder Erbrechen bei der auch angenehmeren einmaligen Tabletteneinnahme auftritt. Die Versagerrate beträgt etwa 1-2 %.
Die „Pille danach“ ist als Notfallmedikament gedacht und soll andere Verhütungsmittel nicht ersetzen. Sie sollte nicht mit einer Abtreibungspille verwechselt werden, die einen Schwangerschaftsabbruch auslöst und die Gebärmutterschleimhaut mit eingenisteter Eizelle abstößt.
Das Um und Auf dieser Pille ist die frühe Einnahme! Sie wird in unserer Ordination und auch in Apotheken in Österreich rezeptfrei abgegeben.
Der Progesteronrezeptor-Antagonist (ellaOne) ist eine vielversprechende, erst kürzlich auf den Markt gekommene„Pille danach“. Sie kann bis zu 5 Tage (120 Stunden) nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden. Die Versagerrate ist mit 1-2% gleich zur vorher genannten Methode. Allerdings ist der Preis hoch.
Verwendung finden Kupfer-Spiralen, die ebenfalls bis zu 5 Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingelegt werden können. Die Versagerrate ist noch geringer als mit den hormonellen Methoden.
Auf jeden Fall empfehle ich in diesen Fällen eine persönliche ärztliche Beratung, damit das weitere Vorgehen ausführlich besprochen werden kann.
Minipille
Reines Gestagenpräparat, Östrogene wie bei der eigentlichen Pille fehlen hier. Sie wird täglich ohne Pause eingenommen und setzt so die Beweglichkeit der Samenzellen herab, bei manchen Anwenderinnen hemmt sie auch den Eisprung. Sie muss pünktlich eingenommen werden, wenn möglich auf die Stunde genau!
Die Minipille kommt dann zum Einsatz, wenn die Pille nicht vertragen wird und andere Methoden nicht in Frage kommen. Sie kann auch während der Stillzeit verwendet werden. Pearl Index 0,3 – 3, abhängig von der oben genannten Einnahmedisziplin.
Im Vergleich zur Pille hat sich die Minipille bei uns nicht so gut durchgesetzt, was einerseits wohl mit der disziplinierten Einnahme, andererseits mit dem gehäuften Auftreten von Blutungsstörungen (Zwischenblutungen) zu tun hat.
Hormonspirale
Reines Gestagenpräparat. Aus einem Reservoir einer Spirale wird 5 Jahre lang kontinuierlich ein Hormon freigegeben. Sie bietet somit eine ideale Kombination zwischen Kupferspirale und der sicheren Verhütung von reinen Gestagenpräparaten, wobei allerdings durch die lokale Abgabe nur geringste Hormondosen in den Körper gelangen, sodass der Eisprung nicht unterdrückt wird. Dadurch unterscheidet sie sich in ihrer Wirkung grundsätzlich von der Kupferspirale: Der Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdickt sich und wirkt so als Barriere für Samenzellen, ebenso wird die Beweglichkeit der Samenzellen eingeschränkt. Zu guter Letzt wächst die Schleimhaut der Gebärmutter im monatlichen Zyklus nur gering, daher kann sich eine Eizelle nicht mehr einnisten.
Die Monatsblutungen werden wesentlich leichter (dauern meist 1-2 Tage) oder evtl. seltener, ca. 25% der Frauen haben überhaupt keine Monatsblutung mehr. Daher hat diese Anwendung einen besonders guten therapeutischen Effekt bei Frauen mit starken oder schmerzhaften Regelblutungen, wie sie häufig bei Myomen gesehen werden, aber auch bei unregelmäßigen und länger dauernden Zwischenblutungen, die oft typischerweise im beginnenden Wechsel auftreten. Eine weitere ausgezeichnete Wirkung besteht bei der Endometriose. Unterbauchschmerzen und Schmerzen beim Verkehr bessern sich, die typische rektovaginale Endometriose wird reduziert.
Neben dem geänderten Blutungsverhalten sieht man zu Beginn als häufigste Nebenwirkung eine unreine Haut bzw. leichte Akne. Diese Beschwerden sowie Zwischenblutungen treten hauptsächlich in den ersten 3 Monaten auf. Funktionelle Zysten an den Eierstöcken werden bei Ultraschallkontrollen häufiger beobachtet, sind in den allermeisten Fällen nicht behandlungsbedürftig, sondern verschwinden meist von selbst.
Die Hormonspirale sollte so wie die Kupferspirale während der Menstruation in die Gebärmutter eingelegt werden.
Der Pearl Index beträgt 0,1 (von 1000 Anwenderinnen wird eine Frau innerhalb eines Jahres schwanger).
Die Hormonspirale ist für Frauen jeden Alters geeignet, auch für junge Mädchen und Frauen, die noch nicht geboren haben, besonders auch für Raucherinnen ab 35, die womöglich schon entbunden haben, die unter stärkeren oder schmerzhafteren Monatsblutungen leiden und die ihren Körper nur einer geringen Hormonbelastung aussetzen möchten. Die Anwendung ist gewichtsneutral und sicherer als die Kupferspirale. Sie kann auch während der Stillzeitverwendet werden. Sie kann auch zum Schutz vor einem übermäßigen Aufbau der Gebärmutterschleimhaut(Endometriumshyperplasie) während einer Östrogen-Ersatztherapie in den Wechseljahren oder danach verwendet werden.
Im Moment gibt es keine Anhaltspunkte dafür, dass die Anwendung der Hormonspirale das Brustkrebsrisiko erhöhen würde.
Kupferspirale
Hormonfrei. Diese Spirale wird am besten während der Menstruation in die Gebärmutter eingelegt und verhindert so mechanisch das Einnisten einer Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut. Oft wird auch die Beweglichkeit der Samenzellen eingeschränkt, sodass diese die Eizellen nicht erreichen können. Nach vier bis fünf Jahren sollte die Spirale entfernt werden.
Sie ist hormonfrei und beeinträchtigt daher nicht das Blutungsverhalten wie Gestagenpräparate, allerdings kann dieMonatsblutung zunehmend stärker ausfallen.
Der Pearl Index beträgt 1. Die Kupferspirale ist ganz besonders für Raucherinnen ab 35 geeignet, die womöglich schon entbunden haben und eine hormonfreie Alternative suchen. Sie kann auch während der Stillzeit verwendet werden. Die Magnetresonanzunteruchung (MRT) ist bis zu einer Magnetfeldstärke von 1,5 Tesla auch bei der Kupferspirale sicher.
"Kupferkette" (Gynefix)
Rahmenlose Kupferspiralen wie das Gynefix bestehen aus einem Faden, an dem Kupferplättchen angebracht sind.
Es könnte deshalb theoretisch weniger Beschwerden machen, weniger ausgestoßen werden – indem der Faden durch einen Knoten in der Muskulatur der Gebärmutter fixiert wird – und eventuell weniger Blutungen machen. Die bisherigen Studien konnten diese theoretischen Vorteile nicht bestätigen. Weiters ist die Einlage schmerzhafter und es kommt zu häufigeren Durchstoßungen der Gebärmutterwand als bei der üblichen Kupferspirale.
Hormonimplantat
Reines Gestagenpräparat. Ein Kunststoffstäbchen mit Hormondepot von der Größe eines Streichholzes wird unter Lokalbetäubung unter die Haut eines Oberarmes implantiert. Drei Jahre lang wird das Hormon Gestagen abgegeben und verhindert den Eisprung. Weiters wird die Gebärmutterschleimhaut nur unvollständig aufgebaut sowie der Schleim des Gebärmutterhalses verdickt, sodass er von Samenzellen nur schwer passiert werden kann.
Das Hormonstäbchen sollte spätestens 5 Tage nach Beginn Ihrer Monatsblutung eingesetzt werden.
Die häufigste Nebenwirkung ist ein geändertes Blutungsverhalten, das vom Ausbleiben der Menstruation bis zu längeren Zwischenblutungen reichen kann.
Die Methode ist sehr sicher (Pearl Index 0,05), enthält keine Östrogene und ist auch für Raucherinnen ab 35 geeignet.
Monatsspritze
Reines Gestagenpräparat. Sie wird in Abständen von 3 Monaten intramuskulär im Hüftbereich injiziert und verhindert so den Eisprung. Überdies wird die Gebärmutterschleimhaut nur unvollständig aufgebaut sowie der Schleim des Gebärmutterhalses verdickt und so für Samenzellen kaum passierbar.
Die erste Spritze sollte spätestens 5 Tage nach Beginn Ihrer Monatsblutung verabreicht werden.
Die häufigste Nebenwirkung ist ein geändertes Blutungsverhalten, das vom Ausbleiben der Menstruation bis zulängeren Zwischenblutungen reichen kann. Insbesondere am Beginn der Behandlung können längere Blutungen auftreten, mit jeder Spritze wird die Regelblutung leichter und vor allem auch unregelmäßiger. Ca. 30% der Frauen werden schließlich blutungsfrei. Eine weitere Nebenwirkung ist die Gewichtszunahme von durchschnittlich 1-3kg sowie eine unreine Haut bzw. leichte Akne bei entsprechender Prädisposition (Neigung).
Nach Absetzen des Medikaments bei Kinderwunsch kann es bis zu 18 Monate dauern, bis Sie wieder schwanger werden können.
Der Pearl Index beträgt 0,3. Die Methode ist besonders geeignet für Raucherinnen ab 35. Sie kann auch während der Stillzeit verwendet werden. Nicht geeignet ist diese Methode für junge Mädchen.
Eileiterunterbindung
Bei diesem operativen Eingriff, der mit einem stationären Aufenthalt in einem Krankenhaus verbunden ist, werden in Vollnarkose beide Eileiter durchtrennt. Das geschieht üblicherweise mit einer Bauchspiegelung. Unmittelbar nach der Geburt kann diese Operation aber auch mit einem kleinen Bauchschnitt unter dem Nabel durchgeführt werden. Wie bei jedem chirurgischen Eingriff können auch hier sehr selten Komplikationen wie Blutungen oder Verletzungen der Nachbarorgane auftreten. Da der Eingriff in Vollnarkose durchgeführt wird, sind auch Narkosezwischenfälle nicht gänzlich auszuschließen.
Die Eileiterunterbindung ist ein endgültiger Eingriff. Eine operative Wiedervereinigung der Eileiter ist meist erfolglos, sodass bei wiederaufgetretenem Kinderwunsch nur mehr eine künstliche Befruchtung zielführend ist.
Als Folge dieses Eingriffs können in erster Linie psychische Probleme auftreten, seltener Blutungsstörungen.
Der Pearl Index beträgt 0,07-0,3. Wie man sieht stellt auch die Eileiterunterbindung keine 100%ige Methode dar.
Aus all den genannten Gründen wird klar, dass eine Eileiterunterbindung nur nach langer und sorgfältiger Überlegung und Abwägen aller Vor- und Nachteile durchgeführt werden sollte.
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