Besondere Risiken bei (Fern)Reisen

Durchfall

Durch das veränderte Immunsystem während der Schwangerschaft sind Frauen anfälliger für Infektionskrankheiten. So kann bei starkem Durchfall neben der Flüssigkeitsersatztherapie auch eine Antibiotikatherapie nötig werden. Für Schwangere geeignete Mittel sollten in der Reiseapotheke nicht fehlen. Extreme Entwässerung bei lang dauernden Durchfallerkrankungen kann das Fehlgeburtsrisiko erhöhen. Eine sorgfältige Nahrungsmittelhygiene – „cook it, boil it, peel it or forget it“ - zur Vermeidung von Durchfall ist für Schwangere daher besonders wichtig.

Malaria

Schwangeren sollte von Reisen in Malariagebiete abgeraten werden. Die Sterblichkeit bei Malaria ist zehnfach erhöht gegenüber nicht schwangeren Frauen. Außerdem kann es zu kindlichen Entwicklungsstörungen und Frühgeburten kommen. Sollte eine Reise unbedingt nötig sein, ist auf sorgfältige Expositionsprophylaxe zu achten, sowie eine Chemoprophylaxe durchzuführen. Keinesfalls sollten sich Schwangere auf eine stand-by-Therapie – also Behandlung erst bei Malariaerkrankung – verlassen. Welche Medikamente für welche Länder Schwangeren empfohlen werden können, kann in unserer Ordination erfragt werden.

Impfungen

Von den empfohlenen Reiseimpfungen sind prinzipiell alle nach sorgfältiger Risikoabwägung möglich. Völlig unbedenklich sind die passive Hepatitis A Impfung, Polio und Tetanus. Eine Impfung gegen Gelbfieber ist in der Schwangerschaft möglich, da Schädigungen des werdenden Kindes nicht beobachtet wurden.

Reisezeit

Die 18. bis 24. Schwangerschaftswoche scheinen der beste Zeitpunkt für eine (Fern)reise zu sein. In den ersten 12 Wochen ist das Risiko einer spontanen Fehlgeburt am größten, ab der 24. Woche treten vorzeitige Wehen vermehrt auf, die eine stationäre medizinische Behandlung erforderlich machen können.